Demografischer Wandel, Fachkräftemangel und War for Talents sorgen dafür, dass Arbeitgeber immer mehr Schwierigkeiten dabei haben, neue Mitarbeiter für ihr Unternehmen zu gewinnen. Um dem entgegenzuwirken, setzen einige Firmen auf eine frühe Talentgewinnung an Hochschulen. Viele Studierende informieren sich an der Hochschule über ihren Berufseinstieg oder auch über einen Job als studentische Hilfskraft oder ein Praktikum. Sowohl Studierende als auch Unternehmen können an Hochschulen also wertvolle Kontakte knüpfen. Wie das genau funktioniert, möchten wir in diesem Beitrag erklären.
Hochschulmarketing ist ein Teil des Personalmarketings in Unternehmen. Durch gezielte Maßnahmen werden Studierende angesprochen und im besten Fall für ein Praktikum oder den anstehenden Berufseinstieg im Unternehmen gewonnen. Die Maßnahmen können direkt vor Ort an der Hochschule oder auch online stattfinden, um Studierende zu erreichen. Die Zeit, in der es ausreichend war, ein paar Flyer in den Foyers und in den Hörsälen zu verteilen, ist jedoch lange vorbei. Maßnahmen im Hochschulmarketing müssen gut geplant und durchdacht sein, um die gewünschten Talente zu erreichen. Denn Absolventen sind sich ihrer guten Position am Arbeitsmarkt durchaus bewusst. Deshalb besteht das Hochschulmarketing aus einer Kombination aus unterschiedlichen Kommunikationskonzepten, Marketing- und Werbeformen.
Das wichtigste Ziel des Hochschulmarketings ist natürlich ganz klar, neue Mitarbeiter für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Mit den Maßnahmen zum Hochschulmarketing lässt sich aber nicht steuern, welche Studierenden konkret erreicht werden. Überzeugen Arbeitgeber mit ihren Maßnahmen jemanden, der gerade kurz vor seinem Abschluss steht, kann er oder sie natürlich direkt ins Unternehmen einsteigen. Oft sind es aber gerade Studierende aus früheren Semestern, die sich über berufliche Perspektiven informieren und vielleicht nach einem Praktikum oder einer Werkstudentenstelle suchen. Auch diese Talente sind wertvoll für Unternehmen, da sie in einigen Jahren im Unternehmen einsteigen können und die grundlegenden Strukturen durch ein Praktikum bereits kennengelernt haben. Grundsätzlich verfolgt das Hochschulmarketing also einfach das Ziel des Auf- und Ausbaus von Kontakten sowie die Erhöhung des Bekanntheitsgrades. Wer durch positives Hochschulmarketing bei Studierenden auffällt, verbessert gleichzeitig seine Arbeitgebermarke und somit seine Chancen auf mehr und vor allem hochqualifizierte Bewerber.
Zusammengefasst sind die Ziele des Hochschulmarketings folgende:
Grundsätzlich ist das Hochschulmarketing eine Maßnahme der Personalgewinnung, die sich für jedes Unternehmen eignet. Da immer mehr Menschen studieren, wird diese Zielgruppe für Arbeitgeber auch immer größer und somit interessanter. Auch fordern immer mehr Arbeitgeber für ihre offenen Stellen ein abgeschlossenes Studium. Die Akademisierung ist in vollem Gange. Besonders für Arbeitgeber, die ein hohes Durchschnittsalter in der Belegschaft haben, kann das Recruiting junger Talente sinnvoll sein. Sie gleichen nicht nur die Folgen des demografischen Wandels aus, sondern bringen auch neuen Wind und neue Ideen mit ins Unternehmen. Aber auch Unternehmen, die mit einem starken Wettbewerb um neue Mitarbeiter zu kämpfen haben, finden im Hochschulmarketing vielleicht eine Lösung. Besonders in der IT-Branche werben viele Arbeitgeber bereits an Hochschulen um Talente. IT-Positionen sind mittlerweile nur noch sehr schwierig zu besetzen. Hier sind Kreativität und eine gute Arbeitgebermarke gefragt.
Für wen lohnt sich Hochschulmarketing? Ein Überblick:
„Wir legen einfach ein paar Flyer im Foyer aus, dann kommen die Studierenden sicherlich von alleine zu uns.“ Diesen oder einen ähnlichen Gedanken hatten wohl in den letzten Jahren viele Unternehmen. Geführt hat das zu Stapeln von Flyern und Papierchaos an Hochschulen, aber eher selten zu mehr qualifizierten Bewerbungen. Vielleicht glauben deshalb viele Arbeitgeber, dass Hochschulmarketing nicht funktioniert. Dabei gibt es zahlreiche andere Maßnahmen, die Absolventen zu einer Bewerbung motivieren können – und dabei nicht zu haufenweise Papiermüll führen. Einige Ideen möchten wir hier zusammenfassen:
Grundsätzlich ist es im Hochschulmarketing wichtig, Studierenden eine Möglichkeit für Kontakt zu bieten. Kreative Aktionen auf dem Campus sorgen für die nötige Aufmerksamkeit. Wer es dann schafft, die Talente in ein Gespräch zu verwickeln, hat den ersten Schritt in Richtung Talentgewinnung geschafft.
Persönlicher Kontakt ist das A und O im Hochschulmarketing. Maßnahmen können sowohl an der Hochschule stattfinden, die in der Nähe der Firma liegt, aber auch deutschland- oder sogar europaweit, um mehr Talente zu erreichen und für sich zu gewinnen. Sinnvoll ist es eher, die Hochschulen, an denen geworben werden soll, nach ihrer Ausrichtung auszuwählen. Werden hauptsächlich Mitarbeiter für technische Jobs gesucht, ist es sinnvoll, sich auf technische Universitäten oder Hochschulen zu konzentrieren. Bei großen Hochschulen kann es sinnvoll sein, die Maßnahmen nur auf die Fakultäten zu beschränken, an denen die entsprechenden Studierenden sich regelmäßig aufhalten. Eine Kampagne in der juristischen Fakultät wird sich vermutlich nicht lohnen, wenn Unternehmen auf der Suche nach Ingenieuren im Maschinenbau sind. Die Definition der Candidate Persona, der Zielgruppe, ist also auch im Hochschulmarketing wichtig.
Hochschulmarketing ist ein weit gefasster Begriff, der zahlreiche Maßnahmen in sich vereint. Möchten Sie Maßnahmen an Hochschulen durchführen, ist es besonders wichtig, sie umfangreich zu planen. Die Ziele, die Orte und die Zielgruppe sollten klar definiert sein, bevor Maßnahmen durchgeführt werden. Soll die Sichtbarkeit der Arbeitgebermarke gesteigert werden? Sollen Praktikanten für eine bestimmte Abteilung gewonnen werden? Oder geht es eher um das Knüpfen von Kontakten für den anstehenden Berufseinstieg der Studierenden? Passen Sie Ihre Maßnahmen entsprechend der Ziele an und messen Sie die Erfolge. So steht dem erfolgreichen Hochschulmarketing nichts mehr im Weg.
Recruiting Tipp am Freitag.
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